Tipps für November und Dezember

Ein Garten ist nie fertig. Jeder Gartenfreund und jede Gartenfreundin wird diese Erfahrung machen. Vorkehrungen für den Winter, aber auch weiteres Ernten (z.B. von Rosen- und Grünkohl, Spinat, Feldsalat) sind nur einige aktuelle Themen im November und Dezember.

  • Es ist sinnvoll, den Garten nicht zu sehr saubergeputzt in den Winter zu schicken. An Stauden (z. B. Herbstastern) sind oft noch Blüten, die bei wärmerem Wetter gern von Bienen und anderen Insekten als späte Nahrungsquelle genutzt werden. Die Samen dieser Pflanzen sind im Winter auch eine willkommene Nahrungsquelle für Vögel.
  • Umgraben von abgeernteten Beeten wird nicht mehr empfohlen. (Es sei denn, der Boden ist sehr schwer oder eine zuvor nicht für den Gartenbau genutzte Fläche soll in Kultur genommen werden.) Man zerstört damit die natürliche Bodenschichtung mit ihren Lebewesen und vermindert langfristig die Bodenfruchtbarkeit. Und: Umgraben ist schwere Arbeit.
    Alternative: Bodenlockerung mit dem Sauzahn
  • Abgeerntete Beete sollten nicht „nackt“ über den Winter liegenbleiben. Wo keine Gründüngung eingesät wurde, empfiehlt es sich, eine Mulchschicht aufzubringen. Dafür eignet sich zerkleinerter Grünschnitt, der im Herbst zumeist reichlich im Garten anfällt.
  • Laub sollte, insbesondere zwischen Büschen und unter Bäumen, über den Winter liegenbleiben. Es bietet Unterschlupf für viele Insekten. Laub- und Reisighaufen werden gerne von Igeln zum Überwintern genutzt.
    Aber: Vorsicht bei Wühlmausbefall!
  • Im Spätherbst ist eine gute Zeit, um kranke oder im Kleingarten nach Kleingartenordnung unerlaubte Gehölze zu entfernen. Nach dem Abwerfen der Krone sollte man einen ca. einen Meter langen Stammrest stehen lassen. Nach dem Lockern des Bodens um die Wurzel lässt sich diese dann viel leichter mit einem solchen Hebel entfernen.

Kompost statt Wertstoffhof

Das Entsorgen von anfallenden (gesunden) Putzresten von Pflanzen über die kommunale Abfallverwertung ist Geldverschwendung, zusätzliche Arbeit und vor allem wegen der Fahrwege nicht umweltfreundlich. Über den Kompost wird daraus wertvolle Erde für die Zukunft.

Der Grüne Daumen

Pflegearbeiten

Fruchtmumien
  • Immer noch gilt, falls nicht bereits erfolgt: Fallobst einsammeln und aus dem Garten entfernen und zusätzlich: Fruchtmumien an den nun abgeernteten Obstbäumen beseitigen! Darin überwintern u.a. die Sporen des Moniliapilzes (Faulende Früchte!) und befallen ganz schnell die jungen Früchte im Folgejahr. Außerdem verbreiten sich die Pilzsporen auch in die umliegenden Gärten. An Kohlpflanzen weiter auf Schädlinge achten! (siehe Tipps für September/Oktober)
  • Der Schnitt von Kernobstbäumen ist auch im November und Dezember bei trockenem Wetter und Temperaturen über -5°C möglich. Von November bis Januar schwächt der Schnitt die Nährstoffreserven des Baums nicht. Dadurch treibt ein zu dieser Zeit geschnittener Baum im Folgejahr stark aus. Wünschenswert ist das bei vergreisten Bäumen, die kaum noch Neuwuchs und zu kleine Früchte bringen. Besonders wichtig ist in dieser Zeit ein sorgfältiger Wundverschluss, besonders am Übergang vom Kernholz zur Rinde des Baums, im Bereich des Kambiums. Im Folgejahr ist eine sachkundige Nachbehandlung des neuen, starken Austriebs nötig – Fachberater helfen.
  • Steinobst keinesfalls im Winter schneiden, die Schnittstellen (auch kleine!) sind Eintrittspforten für schädliche Pilze.
  • Von Rasenflächen das Falllaub laufend entfernen (und an anderer Stelle im Garten nutzen), Gräser faulen unter Laubschichten im Winter.
Nacktschnecken-Gelege
  • Beim Aufräumen im Garten stößt man (besonders unter Brettern und Steinen) nicht selten auf die Gelege von Nacktschnecken. Diese gehen an der Oberfläche zugrunde, was die Schneckenplage im nächsten Gartenjahr reduziert. Der Grüne Daumen übergießt sie sicherheitshalber aber sofort mit kochendem Wasser.
  • Das Kleingewächshaus gut reinigen. (Gründlich mit Schmierseifenlösung auswaschen.) Möglich ist auch, die Scheiben zu entfernen und den Frost „arbeiten“ zu lassen. So kann die Überwinterung von Schädlingen vermieden werden.
  • Dalienknollen überwintern auch in warmen Kellern gut, wenn sie vor dem Einlagern einzeln in Plastikbeutel mit Luftlöchern gesteckt werden. Nicht vergessen: Sorte und Blühfarbe an den Knollen vermerken.
  • Ein Schnitt der Rosen im Herbst ist aus Frostschutzgründen nicht zu empfehlen. Allenfalls kranke oder besonders lange Triebe können entfernt werden. Angehäufelt werden Rosen erst bei drohendem Dauerfrost. Dann schützt die Erdschicht die Veredlungsstelle. Nach eventuellem starkem Zurückfrieren ermöglichen die in der Erde befindlichen Knospen (Augen) einen Neuaustrieb der Rose im Frühjahr.
Junger Apfelbaum mit Weißanstrich
und Leimring
  • Obstbäume, besonders junge, schützt man mit einem weißen Kalkanstrich am Stamm bis in den unteren Kronenbereich vor Frostrissen. Anschließend Leimringe anlegen, falls nicht schon geschehen. Damit werden die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners abgefangen, die sonst in der Baumkrone überwintern und im Frühjahr fröhlich Blätter fressen.
  • Frostschutz durch Vlies für empfindliche Pflanzen (z.B. Rosmarin), Baumscheiben frisch gepflanzter Gehölze sind dankbar für eine Abdeckung, Regenfässer leeren.
  • Generell sind alle kranken Pflanzen bzw. Pflanzenteile vor dem Winter aus dem Garten zu entfernen.
  • Wenn sie nicht mehr benötigt werden, sind Gartengeräte dankbar für eine gründliche Reinigung und Pflege (u. a. Einölen von Gartenscheren).

Die besonderen Tipps

Stäbe von Silvesterraketen, die am Neujahrstag in Unmengen auf den Straßen und Wegen liegen, können eine ganze Zeit als Pflanzenstützen für nicht allzu kräftige Pflanzen weiterverwendet werden.

So lange noch keine strengen Fröste herrschen, halten sich Sellerie, rote Beete, Wirsing, Möhren, Winterkohlrabi, Lauch, Schwarzwurzeln und einige andere Gemüse am besten, wenn sie auf dem Beet stehen bleiben. Aber Vorsicht bei hungrigen Mäusen!, Eine gute Alternative ist das Einlagern von Wurzelgemüse in feuchtem Sand.

Regentonnen leeren! Das kann mühsam sein, wenn keine elektrische Pumpe zur Verfügung steht. Es geht auch ganz ohne Anstrengung oder Strom:

  • Ein Stück Gartenschlauch in der Tonne vollständig mit Wasser füllen.
  • Ein Ende des Schlauchs bleibt auf dem Boden der Tonne, das andere mit dem Finger luftdicht verschließen und über den Rand hängen lassen.
  • Dann den Finger lösen. Wenn keine Luft im Schlauch war, läuft das Wasser von selbst durch physikalische Kräfte aus der Tonne.

Mancher hat sich schon über salzverkrustete Blumentöpfe oder Untersetzer geärgert und mit viel Mühe versucht, die Ablagerungen zu beseitigen. Eine sehr einfache und wirkungsvolle Methode ist: Die Töpfe über Nacht in Regenwasser legen. Das leicht saure Wasser löst die Kalkablagerungen auf, am nächsten Tag müssen sie nur noch ausgewischt werden.
Danach sehen wie neu aus:

Eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und einen gesunden, friedlichen und freundlichen Start ins neue Jahr wünschen
die Fachberater des KGV Erholung
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