Tipps für September und Oktober

Das Jahr geht nun in sein letztes Drittel. Ernten, aber auch schon Gedanken an das kommende Gartenjahr stehen nun besonders im Mittelpunkt. Und viele schöne sonnige Tage können noch im Garten genossen werden.

  • Äpfel sind erntereif, wenn sie sich beim leichten Ankippen der Frucht vom Baum lösen. Auch Äpfel, die es eilig haben und alleine zu Boden fallen, können noch verwendet werden. Schließlich gilt für Fallobst: In einem gesunden Apfel wohnt oft ein gesunder Wurm.
    • Bioapfelmus: Äpfel ausschneiden, mit wenig Wasser weich kochen, pürieren (mit der Flotten Lotte geht das ganz schnell), wer möchte, in Twist-off-Gläser füllen und bei ca. 80 °C 20 min einkochen, Zuckerzusatz ist unnötig.
    • Dörräpfel: Äpfel ausschneiden, eventuell schälen (geht mit dem Sparschäler schnell), in dünne Scheiben schneiden und im Backofen (ca. 50 °C, Tür immer mal öffnen) auf Blechen trocknen (mit Umluft mehrere Bleche gleichzeitig). Oder man verwendet ein Dörrgerät. Luftdicht verschlossen halten sich die Äpfel lange und sind eine leckere Knabberei.
    • Apfelschalentee: Unbeschädigte Apfelschalen ergeben getrocknet, aber auch frisch, einen erfrischenden Tee.
    • Apfelessig: Äpfel oder gesunde Reste davon (Schalen, Kerngehäuse) gründlich waschen, in ein sterilisiertes Glas geben, mit Wasser auffüllen und mit einem sauberen Tuch abdecken. Stehen lassen und ab und zu umrühren. Wenn die Früchte nach einiger Zeit nach unten gesunken sind und ein deutlicher Essiggeruch wahrnehmbar ist, Rohessig in ein neues, sauberes Glas filtrieren und reifen lassen. Hygiene ist dabei sehr wichtig, damit Schimmel vermieden wird.
    • Apfelkuchen aller Art: geht immer.
  • Möhren und andere Wurzelgemüse sollten zum sofortigen Verbrauch geerntet werden, zum Lagern vorgesehenes Gemüse hält sich noch auf dem Beet am besten.

Optimale Erntezeitpunkte für einige Gemüse

Möhren: Blattspitzen färben sich gelb bis rötlich
Kürbis: Stängel sind trocken und hart
Sellerie: Schale ist nicht mehr grünlich
Rote Bete: Schale am Blattansatz rau, Blätter gefleckt
Kohlrabi: vor Nachtfrost
Kartoffeln: zwei bis drei Wochen, nachdem das Kraut abgestorben ist
Pastinake: Rübenschulter ist sichtbar

  • Zucchinifrüchte, die davongewachsen und nun reif sind (erkennbar am hohlen Klang beim Beklopfen), halten sich, im Keller eingelagert, monatelang. Zum Verzehr müssen sie aber geschält und vom schwammigen Inneren befreit werden, dann lassen sich leckere Gerichte daraus zubereiten.
  • Im September können z. B. noch Spinat und Radieschen ausgesät werden, Feldsalat bis Oktober.
  • Blumenzwiebeln von Krokus, Tulpen, Narzissen usw. im September/Oktober für das nächste Jahr stecken und Stauden pflanzen oder, wenn sie zu alt und blühfaul geworden sind, teilen.
  • Im Oktober ist es Zeit, Singvögel an die Futterplätze im Winter zu gewöhnen.
  • Spätestens nach dem ersten Frost müssen Dalienknollen, am besten mit Farb- und Sortenetikett versehen, ins Winterquartier.

Im Oktober ist beste Pflanzzeit für Obstbäume. Es lohnt sich, auf hohe Qualität der Jungbäume zu achten (Baumschule). Pflanzschnitt nicht vergessen, falls noch nicht in der Baumschule durchgeführt!

Bei der Wahl der Sorte und der Baumform lohnt es sich, die Hinweise von Fachberatern zu beachten. Das Foto zeigt einen Säulenapfel, der als klein bleibender Baum gepflanzt werden sollte und sich selbst überlassen blieb (Standzeit: drei Jahre). Die Höhe der Pflanze ist gut im Vergleich zu dem Komposter zu ahnen. Generell ist von sogenanntem Säulenobst im Kleingarten abzuraten. Alle Arten, die es zu kaufen gibt, außer Apfel (Abkömmling von Sorte McIntosh) und inzwischen auch einer Kirschsorte, sind normale Bäume, die auf Kundenwunsch als Säule geschnitten werden, aber wie jeder Baum weiterwachsen, wenn sie nicht mit hohem Aufwand ständig geschnitten werden.


Damit man lange Freude mit dem Obstbaum im Garten hat, muss einiges beachtet werden:
Nach Kernobst (Apfel, Birne) wächst ein neuer Kernobstbaum auf der gleichen Stelle nur spärlich oder gar nicht wegen Bodenmüdigkeit. Deshalb dort einen Steinobstbaum (Kirsche, Pflaume usw.) pflanzen und umgekehrt.
Für den Kleingarten besonders gut geeignet sind kleinwüchsige Baumformen, z.B. Viertelstämme, Buschformen, Spindelbäume. Erkennbar ist das an der Stammhöhe bis zu den ersten Zweigen (Knie- bis maximal Hüfthöhe). Solche Bäume kommen frühzeitig ins Ertragsstadium und werden nicht zu groß. Eine wichtige Rolle für die Wuchseigenschaften eines Baumes spielt die sogenannte Unterlage, auf die die eigentliche Obstsorte veredelt ist. In Baumschulen und guten Fachgeschäften ist sie am Etikett vermerkt bzw. kann erfragt werden.Kleine Baumformen benötigen immer einen Stützpfahl. Diesen bereit halten.

Wenn der Baum in einer guten Baumschule gekauft wird, erfolgt der Pflanzschnitt bereits dort. Der ist wichtig, um die durch das Umpflanzen verkleinerte Wurzel dem übrigen Baum anzupassen und damit gutes Anwachsen zu sichern. Bäume aus dem Baumarkt oder Gartencenter benötigen den Pflanzschnitt ebenfalls. Er sollte sofort nach dem Pflanzen durchführen werden. (Bei Steinobst auch noch im darauffolgenden Frühjahr möglich.) Fachberater zeigen auch den korrekten Pflanzschnitt.

Einpflanzen

  • Pflanzloch mindestens doppelt so groß ausheben, wie die Wurzel des Baumes groß ist.
  • Wurzelballen bei getopften Bäumen gut auflockern. (Die Wurzeln wachsen sonst auch in der Erde weiter im Kreis und der Baum nicht an.)
  • Baum eventuell für ca. 30 Minuten in einen Eimer mit Wasser stellen. (besonders sinnvoll bei sogenannten wurzelnackten, also ungetopften, Bäumen)
  • Ganz wichtig: Baum so einpflanzen, dass die Veredlungsstelle ca. 10 cm aus dem Boden schaut. Sie ist an der Verdickung im unteren Stammbereich erkennbar. Baumpfahl gleich mit einpflanzen und Baum mit einem Baumband in Form einer liegenden „8″ anbinden.
  • Zum Pflanzen ein Gemisch aus Erde und reifem Kompost verwenden.
  • Baum gut antreten und immer wieder mit viel Wasser einschlämmen. Ein Gießrand um den neu gepflanzten Baum verhindert, dass das Wasser wegläuft.

Pflegearbeiten

Fallobst einsammeln und aus dem Garten entfernen! Darin überwintern viele Schädlinge (Apfelwickler – umgangssprachlich Obstmade!). Abgefallene Früchte verbreiten oft auch den Moniliapilz („faulende“ Äpfel). Beim Einsammeln auf Wespen achten!

Das rechtzeitige Entfernen von mehltaubefallenen Blättern an Zucchini- und Kürbispflanzen lässt die Pflanzen länger leben und führt bei günstigem Wetter bis in den späten Herbst zu Früchten.

Unbedingt abgetragene Himbeer- und Brombeerruten zeitnah dicht am Boden abschneiden, das dient der Gesunderhaltung der Pflanzen. Zu schwache oder dicht stehende junge Ruten ebenfalls abschneiden.
Bei Himbeeren belässt man maximal zehn Triebe je laufendem Meter, bei Brombeeren drei bis fünf Triebe je Pflanze. Geiztriebe an Brombeeren auf etwa 10 cm Länge über einem Blatt kürzen.

Beim Pflanzen von Sommerhimbeeren diese auf 20 cm Länge zurückschneiden. Sie müssen sich erst kräftigen, tragen dann an neuen Ruten im übernächsten Jahr. Der Pflanzabstand sollte mindestens 50 cm betragen, Reihenabstand 1,50 m. Neupflanzungen gut feucht halten und mulchen.

Kohlweißlingseier

Bis Mitte September den Schnitt des Steinobstes beenden. Danach verheilen Schnittwunden nicht mehr und Schadpilze haben gute Eintrittsstellen.

Im Oktober an Obstbäumen Leimringe zum Abfangen der Frostspannerweibchen anbringen.

Auf abgeernteten Beeten können noch Phacelia und Gelbsenf als Gründüngung gesät werden (nicht auf Flächen, auf denen Kohlgewächse standen oder im nächsten Jahr stehen sollen).

An Kohlpfanzen weiter auf Schädlinge achten! Kohlweißlingsraupen fressen auch im Winter ganze Pflanzen kahl. Beste Maßnahmen: regelmäßig auf Eigelege und eventuelle Raupen kontrollieren und diese beim Auftreten mechanisch beseitigen.

Rosenblätter, die von Pilzen (Rost, Sternrußtau) befallen sind, entfernen und außerhalb des Gartens entsorgen. Die Schadpilze überwintern auf abgefallenen Blättern am Boden, also müssen unbedingt auch diese entfernt werden, um den Befallsdruck im nächsten Jahr zu reduzieren.

Septemberblüten von Tomaten, Paprika, Gurken ausknipsen, sie kosten die Pflanze unnötig Kraft, führen aber nicht mehr zu reifen Früchten.

Am Wein mehltaubefallene Blätter und Früchte sowie Blätter, die die Trauben beschatten, entfernen.


Der besondere Tipp vom Grünen Daumen

Geeignete Blumen aus dem Garten trocknen. Daraus lassen sich im Winter schöne Trockenblumensträuße oder Schmuck für Balkonkästen herstellen. Geeignet sind zum Beispiel: Strohblumen, Sonnenflügel (Foto), Jungfer im Grünen, Strandflieder, blühende Ziergräser, Lampionblumen, Schleierkraut.

Tipp für das neue Gartenjahr: zum Trocknen geeignete, einjährige Blumen in die Gartenplanung aufnehmen. Aber auch in der Natur finden sich jetzt viele schöne Samenstände, die in Gestecken oder Schalen einen haltbaren Schmuck für die Wohnung ergeben.

Schöne Gartentage im Altweibersommer wünschen die Fachberater des KGV Erholung.

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